Freie Wähler Gruppe Altenkirchen-Flammersfeld besucht den Biobauern Burkhard Asbach
In der jüngsten Vergangenheit sind die Landwirte immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit geraten, wobei sie jedoch teilweise stark auf das Thema Subventionen reduziert werden.
Die ganze Thematik ist jedoch weitaus umfangreicher. Dies nahm der Vorstand der FWG Altenkirchen-Flammersfeld zum Anlass den Biobauern Burkhard Asbach in Fiersbach zu besuchen. Das Ziel war es, dass ein Überblick über die Problematiken und Schwierigkeiten, welche Landwirte in der Region haben, geschaffen wird.
Burkhard Asbach ist Mitglied der FWG und betreibt seit 2008 einen landwirtschaftlichen Betrieb, die Asbach GbR. Gemeinsam mit seiner Frau wird das Landwirtschaftsunternehmen seit 2017 als Biobetrieb geführt und ist mit seinen ca. 70 Hektar Land ein reiner Ackerbaubetrieb.
Die beiden Söhne Luca (23) und Jan (19) beabsichtigen den Betrieb später einmal weiterzubetreiben und zu übernehmen.
Recht illustrativ schilderte Burkhard Asbach den Teilnehmern der FWG welche gesetzlichen Vorgaben die Landwirte haben. Hiernach muss sich natürlich jeder Landwirt richten und dies wird auch getan. Bei Verstößen gegen die Richtlinien muss mit erheblichen Einbußen bei den Förderungen gerechnet werden.
Interessant war auch zu hören, wer die Förderungen (Subventionen) bekommt. Unter den Top 10 der Deutschen Subventionsempfänger ist nicht ein landwirtschaftlicher Betrieb gelistet. In erster Linie sind es Ministerien und Verbände die hiervon profitieren.
Förderungen für 2022:
1. Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) Kassel (60,06 Mio.EUR)
2. Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (21,06 Mio. EUR)
3. Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz Husum (18,59 Mio. EUR)
4. Bayerisches Landwirtschaftsministerium (17,00 Mio. EUR)
Quelle: agrarheute online
Kritisch zu sehen ist hierbei, dass Waren (Getreide, Gemüse, Obst usw.) zu Spottpreisen aus Nicht-EU-Ländern importiert werden. Diese Lebensmittel halten nicht einmal ansatzweise hiesige Standards ein, da sie mit Pestiziden behandelt werden, welche hierzulande seit teilweise 30 Jahren verboten sind. Durch eben diese Importe entstehen Wettbewerbsverzerrungen in erheblichem Umfang, die die deutschen Landwirte nicht auffangen können.
Zusammengefasst heißt es, solange ausländische Waren nicht gesundheitsgefährdend sind, dürfen sie eingeführt werden.
Des Weiteren werden Landwirte extrem eingeschränkt was die Arbeit betrifft. Hierzu zählt z.B. das Ausbringen der Gülle, des Mists oder das Pflügen der Ackerflächen.
Vorgegeben sind Zeiten, welche weit neben dem Praktikablen stehen und zeugen teilweise von „Nichtwissen“ der vorgebenden Stelle. Bei der Überwachung, ob die Vorgaben eingehalten werden bedient man sich inzwischen der Satellitentechnik und bei Nichteinhaltung führt dies zu Sanktionen. Die Einhaltung wird laut Vorgaben alle 3 Tage per Satellit kontrolliert.
Natürlich wurde auch das Thema Nachhaltigkeit und Klimaschutz angesprochen. Die Frage war, wie sieht es hier mit E-Motoren im Bereich der Landwirtschaft aus? Bei den doch recht großen Gerätschaften (als Beispiel wurde der Mähdrescher genommen, dieser hat ein Einzelgewicht von bis zu 16 Tonnen, mit Beladung weit über 20 Tonnen) ist es schwierig entsprechende Aggregate einzuführen. Es gibt Überlegungen, konkrete Vorschläge werden hier aktuell jedoch nicht gesehen.
Was leider oft keinem bewusst ist, da es in der Öffentlichkeit nicht publiziert wird ist, dass die Landwirtschaft im Gesamten durch den Anbau von Ackerfrüchten und dessen Photosynthese mehr CO2 speichert, als ausgestoßen wird.
Sehr positiv äußerte sich Burkhard Asbach über die Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung.
Letztendlich war natürlich die Frage, inwieweit die Kommunalpolitik helfen kann. Dies ist für die Kommunen schwierig, da viele Entscheidungen auf weitaus höheren Ebenen getroffen werden.
Burkhard Asbach begrüßte es außerordentlich, dass sich durch die FWG die Zeit genommen wurde und Interesse an getaner Arbeit sowie der Landwirtschaft gezeigt wurde.